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Notaufnahme und Intensivstation am MLK - Pressemitteilung Fraktion B90/DIE GRÜNEN

"Wir und mit uns ganz Zeven sind entsetzt über diese Entwicklungen. Nachdem der Kreistag zunächst im April 2015 einstimmig den Erhalt der OsteMed mit seinen beiden Standorten Zeven und Bremervörde und dann anschliessend im Oktober 2015 die Veräusserung von Mehrheitsanteilen an das Elbeklinikum Stade beschlossen hatte, gab es bereits früh kritische Stimmen zu diesem Beschluss."...

24.07.17 – von Ragnar Kaesche, Reinhard Bussenius –

Ragnar Kaesche, Fraktionssprecher Grüne Stadt Zeven - Reinhard Bussenius, Fraktionssprecher Grüne Kreistag Rotenburg (Wümme)

 Am vergangenen Freitag erreichte die Öffentlichkeit die Meldung, dass mit sofortiger Wirkung Notaufnahme und Intensivmedizinische Versorgung- und Überwachung im Martin Luther Krankenhaus Zeven eingestellt wird. Grund sei ein kurzfristig nicht aufzufangener Personalmangel im fachärztlichen Bereich. Die Massnahme gilt auf unbestimmte Zeit. Ragnar Kaesche, Fraktionsprecher der Grünen im Stadtrat Zeven, äusserte sich dazu wie folgt:

"Wir und mit uns ganz Zeven sind entsetzt über diese Entwicklungen. Nachdem der Kreistag zunächst im April 2015 einstimmig den Erhalt der OsteMed mit seinen beiden Standorten Zeven und Bremervörde und dann anschliessend im Oktober 2015 die Veräusserung von Mehrheitsanteilen an das Elbeklinikum Stade beschlossen hatte, gab es bereits früh kritische Stimmen zu diesem Beschluss. In der jetzigen Situation stellen sich einige Fragen, die die Geschäftsführung der OsteMed und der Landkreis beantworten sollten:

  • Gab es ein wirklich ein tragfähiges Konzept der Geschäftsführung zum Erhalt beider Standorte, und wie waren die Bemühungen, ein solches auch umzusetzen?
  • Wie sah das Konzept im Bereich Personalplanung aus, und wie wurde es umgesetzt?
  • Wie wurde investiert in den Standort Zeven? Der Vertrag mit dem Elbeklinikum schloss ja umfangreiche Mittel hierfür ein.
  • Gab und gibt es einen regelmässige Überprüfung der Einhaltung der Vertragsinhalte, wurde die Verwendung der Mittel regelmässig fachgerecht überprüft?
  • Ist die Zusammenarbeit mit dem Elbeklinikum angesichts der Ergebnisse noch sinnvoll? Darüberhinaus ist es Gebot der Stunde, dass Landkreisverwaltung und Kreistag sich an seinen Beschluss von 2015 erinnert und schnell über Alternativen nachdenkt, die es ermöglichen, eine Grund- und Regelversorgung inkl. Notaufnahme und intensivmedizinische Betreuung für das Mittelzentrum des Landkreises aufrecht zu erhalten. Beachtenswert hierbei sollte auch sein, dass die Kapazitäten der anderen Krankenhäuser diesbezüglich ausgereizt sind, so dass eine wohnortnahe Krankenhausversorgung im Interesse aller im Landkreis sein sollte."

Der Fraktionsvorsitzende der Kreisgrünen, Reinhard Bussenius, schließt sich im Wesentlichen den Ausführungen des Fraktionssprechers der Grünen Stadt Zeven an. Bussenius bemängelt außerdem, dass die Verantwortlichen im Kreistag die Entscheidung erst aus der Zeitung erfahren und in diese nicht eingebunden waren.

"Nicht nur die Kommunikation des Verantwortlichen Freytag muss kritisiert werden, sondern die meiner Ansicht nach vorhersehbare Entwicklung selbst. Die Notfallversorgung um Zeven wird deutlich verschlechtert, da der Weg in die Krankenhäuser erheblich verlängert wird."

Die Grünen erwarten, dass diese Situation schnellstmöglich beendet und nicht etwa ein Dauerzustand wird wie viele in Zeven zu Recht befürchten. Landrat Luttmann muss unverzüglich tätig werden und Kreispolitik und Öffentlichkeit umfassen aufklären. Die Grünen werden sich noch im Verlauf der Woche zusammensetzen und das weitere Vorgehen beraten.

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